Beim EU-Referendum in Großbritannien am 23. Juni wird es knapp werden: Wählerumfragen lassen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Befürwortern und den Gegner einer weiteren britischen Mitgliedschaft in der Europäischen Union erwarten. Interessanterweise spiegeln die Wettbüros eine ganz andere Einschätzung wider: Der Median der Quoten von 21 Buchmachern impliziert eine Austrittswahrscheinlichkeit von nur 29 Prozent.
Das geht aus einer im Mai veröffentlichten Studie der Landesbank Baden-Württemberg hervor. „Should I stay or should I go“ (The Clash) – Mögliche Folgewirkungen eines tatsächlichen Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union“ beleuchtet die möglichen Konsequenzen nicht nur für die Finanzmärkte, sondern auch für Unternehmen und Immobilienbesitzer.
Die Politik-Empfehlungen der Landesbank sind deutlich: Sollte es zu Austrittsverhandlungen mit Großbritannien kommen, solle die EU hart verhandeln, um nicht weiteren Mitgliedsländern einen Anreiz zu geben, die Gemeinschaft ebenfalls zu verlassen.
Insgesamt allerdings wäre die Unsicherheit sehr groß, warnen die Analysten der Bank: „Für einen Brexit gibt es in der modernen Welt keinen Präzedenzfall,“ heißt es in der Studie. „Jegliche Aussage über die Folgen eines solchen Ereignisses verbleibt im Bereich der Spekulation.“
United Europe dankt der Landesbank Baden-Württemberg für die Erlaubnis, ihre Studie hier wiederzugeben.