Heute ist der letzte und entscheidende Tag der Europawahl. Die Bürger von 21 EU-Ländern haben es jetzt in der Hand, wie es mit der EU in Zukunft weitergeht. Die Niederländer und die Briten haben – sofern ihnen nicht der Zugang zur Wahlurne verwehrt wurde – bereits am Donnerstag gewählt, Irland, Tschechien, Slowakei, Malta und Lettland am Freitag und Samstag. Laut letzten Umfragen deutet sich europaweit ein Zuwachs für rechtspopulistische und nationalistische Parteien bei der Wahl zum Europäischen Parlament an. Erste Hochrechnungen für alle 28 Länder werden heute Abend erwartet. Deshalb ein letzter Aufruf: Gehen Sie wählen, wählen Sie für ein freies, demokratisches, wettbewerbsfähiges Europa! Das geht nur im gemeinsamen Verbund, nicht durch den Rückfall in eine nationalstaatliche Vergangenheit.
Das betonte auch EU-Kommissar Günther Oettinger, als er am Freitagabend anlässlich der Verleihung der SignsAwards im Ritz Carlton in Berlin die Laudatio auf United Europe hielt. United Europe wurde in der Kategorie „Integration in der Kommunikation“ für sein „eindrucksvolles Engagement für den europäischen Zusammenhalt” ausgezeichnet. Oettinger sagte, wenn es United Europe nicht schon gäbe, müsste man es heute gründen. Und er sei dankbar, dass United Europe schon vom Namen her das vereinigte europäische Team empfiehlt. Denn: „Wir sind 28 Zwerge. Zwerge stellt man im Vorgarten auf, und die Hunde pinkeln sie an. Aber gemeinsam im Team können wir Riesen bändigen.“ Nur der Verband könne souverän, weltpolitik- und wettbewerbsfähig bleiben. „Im Inneren solidarisch“, so Oettinger, „und nach außen ausreichend stark, um bei der Friedenssicherung und der Verteidigung von Menschenrechten ernst genommen zu werden.“ Er fände es großartig, wie United Europe hierbei mitwirkt, zum Beispiel durch Seminare für junge Europäer. „Auch wenn UK für einige Jahre nicht in der Union sein sollte“, beendete Oettinger seine Rede, „kann United Europe auch in Zukunft Briten im Vorstand und als Partner gebrauchen.“ Ihre Mitwirkung sei ein starkes Zeichen, „dass das Königreich spätestens in einem Jahrzehnt wieder Mitglied eines vereinten europäischen Kontinents werden kann.“
Die Bedeutung eines vereinten Europas betonte auch Margaret Jay, Baroness Jay of Paddington, die den Preis im Namen von United Europe annahm. Baroness Jay ist Mitglied der Labour-Partei, Mitglied des House of Lord, ehemalige Lordsiegelbewahrerin, Frauenministerin und Führerin des Oberhauses sowie Gründungs- und Vorstandsmitglied von United Europe.
Und so begann sie ihre Rede mit der Bemerkung, dass es schon eine gewisse Ironie habe, dass sie an dem Tag an dem die britische Premierministerin ihren Rücktritt verkündet, weil sie den Brexit nicht zustande gebracht hat, sie diesen Preis für United Europe, für ein vereintes Europa, entgegennimmt. Jay betonte, dass es viele Menschen in UK gäbe, die sich weiterhin für ein vereintes Europa und gemeinsame Werte einsetzen.
Baroness Jay ist die Tochter des ehemaligen britischen Premierministers James Callaghan (1976 – 1979), der ebenfalls der Labour Partei angehörte. Vor seinem Amt als Premierminister war er unter Harold Wilson 1974 zum Außenminister gewühlt worden und in seiner Amtszeit hauptsächlich damit beschäftigt, die Bedingungen für die Mitgliedschaft Großbritanniens in der Europäischen Gemeinschaft (der späteren Europäischen Union) nachzuverhandeln. Diese Bedingungen und damit der Verbleib Großbritanniens in der EG wurden am 5. Juni 1975 in der ersten landesweiten Volksabstimmung in der Geschichte des Landes angenommen.
Ihre Enkelkinder, erzählt Baroness Jay, würden die Europäische Idee komplett verstehen und möchten auch weiterhin Teil der großen Europäischen Community sein. Deshalb seien für sie auch die Young Professionals Seminare von besonderer Bedeutung, die United Europe mehrmals im Jahr – neben CEO-Roundtable, Lectures, Paneldiskussionen und intensiven Informationstreffen im kleinen Kreis – veranstaltet. Für sie, sagte Baroness Jay, seien die YPS eine der am meisten inspirierenden Formate von United Europe.
Einer kommenden Generation junger Führungskräfte zuzuhören und ihre gemeinsame Vision von Europa und der Art und Weise, wie Probleme in Zukunft gelöst werden können, zuzuhören, bedeute, dem möglichen Erfolg einer neuen Generation Glauben zu schenken, so Jay. Das sei einer der wichtigsten und am meisten ermutigenden Bereiche der Arbeit, die United Europe leiste.
Im Anschluss hielt Düzen Tekkal, Publizistin, Filmemacherin, Frau Europas 2018 und Mitglied von United Europe, eine flammende Rede über den „Sehnsuchtsort Europa“. Dieses Plädoyer ist unter dem Titel „Mehr Mut“ auch in dem Buch “Europas Zukunft. 40 Visionen für die Welt von morgen“ erschienen, das im Rahmen des Zukunftstags von der Stiftung für Zukunftsfragen herausgegeben wurde. Den gesamten Text lesen Sie hier.
Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung und danken der Jury sowie allen Mitgliedern, Förderern und Partnern von United Europe für die Unterstützung!
Gehen Sie wählen! #Vote4Europe