Sieben Jahre lang – von 2000 bis 2007 – war Dr. Wolfgang Schüssel Bundeskanzler der Republik Österreich. Als wirtschaftsliberaler Politiker setzte er sich nachdrücklich für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit seines Landes ein. In seiner Regierungszeit sank nicht nur die Steuer- und Abgabenquote Österreichs, sondern auch der Schuldenstand. Staatliche Betriebe wurden privatisiert, die Verwaltung verschlankt und das Pensionssystem reformiert. Unter Schüssel leistete Österreich auch erstmals Restitutionszahlungen an Opfer des Nationalsozialismus.
Vor seiner Zeit als Kanzler hatte Schüssel in verschiedenen Bundesregierungen als Wirtschaftsminister, Außenminister und Vizekanzler amtiert. 1995 hatte er den Vorsitz der Österreichischen Volkspartei übernommen, die unter seiner Führung zur Geschlossenheit zurückfand. Bei den Wahlen 2002 erzielte sie ihr bestes Ergebnis in fast vier Jahrzehnten und wurde stärkste Partei im Nationalrat.
Nach Ende seiner Regierungszeit gehörte Schüssel noch vier Jahre lang – bis 2011 – dem Nationalrat an. Er ist Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen, Kuratoriumsmitglied der Bertelsmann Stiftung und Aufsichtsratsmitglied von RWE.
Schüssel ist geborener Wiener (7. Juni 1945). Er besuchte das renommierte Schottengymnasium in Wien, bevor er dort Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften studierte. Schon mit 23 Jahren legte er seine juristische Promotion ab. Schüssel spielt Klavier, Akkordeon, Gitarre und Cello; außerdem fertigt er gern Karikaturen an.