Weniger als 80 Tage vor den US-Präsidentschaftswahlen deuten die Umfrageergebnisse darauf hin, dass die Popularität von Donald Trump abnimmt und die Chancen auf den Sieg des demokratischen Kandidaten Joe Biden steigen.
Die Art und Weise, wie Präsident Trump mit der COVID-19-Pandemie umgegangen ist, hat seine Aussichten auf eine Wiederwahl erheblich beeinträchtigt. Die USA sind das am stärksten betroffene Land der Welt; die Arbeitslosigkeit lag im April auf einem Rekordhoch von 14,7 Prozent, und die USA haben mit der schwersten wirtschaftlichen Rezession seit der Großen Depression zu kämpfen. Darüber hinaus hat die Ermordung von George Floyd in ganz Amerika beispiellose Proteste ausgelöst.
Ein Sieg Bidens würde grundlegende Veränderungen in der US-Außenpolitik bedeuten. In den Balkanstaaten sind eine Verschlechterung der demokratischen Standards, eine Zunahme autoritärer externer Einflüsse und das Fehlen einer endgültigen Lösung zwischen Kosovo-Serbien zu beobachten, was weiterhin eine Herausforderung für die regionale Stabilität darstellt.
Sollte Joe Biden der nächste US-Präsident werden, ist zu erwarten, dass er die Rolle Amerikas in der Region stärken und sich Chinas und Russlands wachsenden politischen Einfluss entgegenstellen wird. Eine wieder erstarkte US-Führung könnte direkte Auswirkungen auf die Verbesserung von Rechtstaatlichkeit und Demokratie in den Balkanstaaten haben.
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Visar Xhambazi ist Politikwissenschaftler am Institut für Democracy for Development (D4D) und ein Young Professional Advisor bei United Europe. Er hat einen Master-Abschluss in Internationalen Studien der Old Dominion University in Virginia mit Schwerpunkt US-Außenpolitik und internationale Beziehungen.
Der Artikel erschien erstmals auf Visegrad Insight.