Am 8. Dezember 2020 veranstaltete United Europe eine Diskussionsrunde mit den Podiumsgästen Christine-Anne Chévry von Airbus Helicopter, Florence Kaminska von DoCoMo Digital, Stuart Harbinson von Hume Brophy und Neale Richmond, Mitglied des irischen Parlaments. Tony Connelly vom irischen Staatssender RTE moderierte die Diskussion.
Die Diskussion begann mit einem kurzen Überblick über den Stand der Verhandlungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich. Die Chancen auf eine Einigung sind derzeit gering.
Unabhängig davon, ob ein Deal zustande kommt, wird laut der Diskussionsteilnehmer mit folgenden Konsequenzen gerechnet:
- Komplexe Lieferketten geraten unter Druck. Die Unternehmen werden möglicherweise nach Alternativen zu ihren derzeitigen Prozessen suchen.
- London wird möglicherweise nicht mehr der Magnet für Talente aus dem FinTech-Bereich sein.
- Die Prozesse an den Grenzen zwischen Großbritannien und der EU werden komplexer und den Warenverkehr erheblich verlangsamen.
- Die sogenannte „Landbrücke“, die das Vereinigte Königreich zwischen Irland und der EU zur Verfügung gestellt hat, wird Herausforderungen für den Import und Export von Waren von und nach Irland mit sich bringen. Das hat bereits zu einem Ausbau der Fährkapazitäten geführt, die das Vereinigte Königreich, wenn auch in einem begrenzten Umfang, umgehen.
Es folgten Fragen und Antworten aus dem Publikum zu Themen wie der weiteren Verfügbarkeit von Insulin für Diabetiker im Vereinigten Königreich, der Frage, ob Fährkapazitäten zwischen Irland und der EU aus Solidarität subventioniert werden sollten und der Frage, ob ein „No Deal“ die Gefahr einer Verschärfung des Konflikts mit dem Beginn eines Handelskriegs birgt. Ebenfalls wurde das Podium befragt, ob das Vereinigte Königreich in naher Zukunft wieder in die EU aufgenommen werden könnte.
In einer Abstimmung konnten die Zuhörer dazu Stellung beziehen, ob es am 1. Januar 2020 ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien geben wird. Eine knappe Mehrheit von 43% geht davon aus, dass ein Freihandelsabkommen zustande kommt, während 39% dies bezweifeln. Die verbleibenden 18% gaben an, dass es ein vorläufiges Abkommen geben könnte, das bis zu weiteren Verhandlungen gilt.
United Europe möchte sich an dieser Stelle bei den Diskussionsteilnehmern und dem Moderator für eine durchweg anregende und interessante Diskussion bedanken.
Die Aufzeichnung der Diskussion finden Sie hier.