Europa ist unsere Zukunft. Ohne ein gemeinsames Europa wird unsere Region in den nächsten Jahren in der Welt zurückfallen. Europa ist aber auch eine Verpflichtung, eine Solidargemeinschaft, in der die Stärkeren die Schwächeren unterstützen müssen. Nicht nur mit Geld, sondern auch, indem wir die schwächeren Länder dabei unterstützen, den Weg zu wirtschaftlich gesunden Strukturen zu finden.
Ich bin voller Optimismus, dass Europa neben Nordamerika und Asien weiterhin als eine der drei starken Regionen der Welt bestehen kann. Wir sind gut, und wir haben den großen Vorteil, dass wir nicht nur eine gutgewachsene, gutentwickelte Infrastruktur haben, nicht nur Straßen, Gebäude und Industrie, sondern auch gut ausgebildete Menschen, gut ausgeformte staatliche und politische Organisationen und ein gemeinsames Kulturverständnis.
Bei einem Gespräch mit einem Russen und einem Chinesen, das ich vor einiger Zeit mitanhörte, gratulierte der Chinese dem Russen dazu, dass Russland der Übergang vom Kommunismus zu einer nicht-kommunistischen Staatsform gelungen sei. Die früh-kapitalistischen Methoden im heutigen Russland seien allerdings angreifbar. Wissen Sie, was der Russe erwiderte? Unser Problem, sagte er, ist es, dass wir in Jahrzehnten nachholen müssen, wofür Europa sich Jahrhunderte Zeit genommen hat.
Und genauso ist es. In Europa sind wir in dieser Hinsicht einen Schritt weiter als Russland, einen sehr wichtigen Schritt. Und wir sind sogar zwei Schritte weiter als China. Das ist ein großer Vorteil, den wir auch gesamteuropäisch nutzen sollten.