Morgen, am 24. Juni, finden in der Türkei vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Wahlen am 18. April mit dem Ziel angekündigt, den Wechsel zum Präsidialsystem zu beschleunigen. Nun könnten diese vorgezogenen Wahlen ihn tatsächlich die Mehrheit kosten.
Denn Millionen Menschen jubeln seinem stärksten Herausforderer, dem Physiklehrer und Sozialdemokraten Muharrem İnce, zu. Laut Can Dündar, Chefredakteur der deutsch-türkischen Nachrichtenplattform „Özgürüz“, der seit 2016 in Deutschland im Exil lebt, gehört der 54-jährige İnce der Gemeinschaft der säkularen Muslimen an, die sich laut Eigendarstellung als „integraler Bestandteil der europäischen Gesellschaft sehen, die offen und neugierig gegenüber ihren Mitmenschen, der europäischen Kultur und den Herausforderungen der Moderne“ seien. So könnte die morgige Wahl eine politische Wende in der Türkei einläuten, die von Erdogan eher so nicht gedacht war.
Lesen Sie hier Can Dündars Analyse zu der morgigen, vielleicht historischen Wahl in der Türkei.