Man wird das, was in Europa geschaffen wurde, nur erhalten können, wenn man an dem Werk weiter baut. Frieden, Sicherheit und Wohlstand sind keine Selbstverständlichkeiten. Ich möchte, dass wir die Grundpfeiler der europäischen Integration – den Binnenmarkt und die Währungsunion – weiter entwickeln. Aber zugleich müssen wir dafür sorgen, dass die Europäer Europa demokratisch bestimmen können.
Selbst in Europa habe ich Angst vor der Rückkehr von Protektionismus und Nationalismus. Ich bin besorgt wegen des Verlustes von Vertrauen und Achtung, der sich zwischen den Regierungen, aber auch zwischen den Bürger abspielt. Immer öfter wird Europa mehr als Bedrohung angesehen denn als Garant von Frieden, Freiheit und Wohlstand.
Wir müssen die richtigen Lehren aus der Krise ziehen. Wir müssen Europa nicht nur in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen reformieren, sondern auch mehr Demokratie und Bürgerbeteiligung ermöglichen. Wir müssen die Bürger befähigen, ihre Chancen in Europa wahrzunehmen. Bessere Bildung und mehr Mobilität sind dazu der Schlüssel.
Für das Europa von morgen wünsche ich mir, dass sich auch die Generation meiner Kinder hier frei bewegen kann, dass sie die Vielfalt Europas erleben und genießen können. Es geht darum, stolz und zufrieden zu sein, Bürger dieses Kontinents zu sein. Sie sollen sagen können: Das ist meins.