
Friedrich Merz gehört zu den profiliertesten politischen Köpfen in Deutschland; zugleich ist er erfolgreicher Wirtschaftsjurist in der internationalen Kanzlei Mayer Brown LLP. Er ist ein entschiedener Verfechter ordoliberaler Wirtschaftspolitik. Eine seiner wichtigsten politischen Ziele war die radikale Vereinfachung des deutschen Steuerrechts.
Zwanzig Jahre lang war Merz Abgeordneter der CDU – von 1989 bis 1994 im Europa-Parlament, dann bis 2009 im Deutschen Bundestag. Seinen Wahlkreis Hochsauerland gewann er jedes Mal direkt, zuletzt 2005 mit 57,7 Prozent der Stimmen. In seiner politischen Arbeit spezialisierte sich Merz auf die Finanz-, Sicherheits- und Familienpolitik. 1998 wurde er von den Unions-Abgeordneten zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gewählt.
Im Jahr 2000 trat Merz die Nachfolge von Wolfgang Schäuble als Vorsitzender der Unionsfraktion an. Zwei Jahre lang war er Oppositionsführer, bevor Angela Merkel nach der Wahl 2002 dieses Amt für sich beanspruchte. Merz blieb noch bis 2004 Fraktionsvize, als er sich wegen Differenzen um den wirtschaftspolitischen Kurs der Union entschied, das Fraktionsamt niederzulegen. Im Sommer 2009 kündigte Merz an, eine Politik-Pause einzulegen und zunächst nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren.
Geboren wurde Merz am 11. November 1955 in Brilon im Saarland. Er studierte Jura in Bonn und Marburg und wurde dann Richter am Amtsgericht Saarbrücken. Weitere berufliche Erfahrungen sammelte er als Anwalt in zwei Kölner Kanzleien (1989–2004) und als Beschäftigter des Verbandes der Chemischen Industrie (1986–1989).
Heute ist Friedrich Merz Senior Counsel im Düsseldorfer Büro von Mayer Brown. Er berät im Gesellschaftsrecht, bei M&A-Transaktionen, im Bereich Compliance und im Bank- und Finanzrecht. Zu seinen Mandanten zählen zahlreiche große Unternehmen und Familiengesellschaften.
Neben seiner anwaltlichen Tätigkeit is Merz Vorsitzender des Verwaltungsrates sowie Mitglied im Aufsichtsrat der HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, Düsseldorf, sowie Vorsitzender des Aufsichtsrates der WEPA Industrieholding SE, Arnsberg.
2008 legte Friedrich Merz das vielbeachtete Buch „Mehr Kapitalismus wagen“ vor, in dem er vor einem Übermaß staatlicher Regulierung warnte. Seit Juli 2009 ist er Vorsitzender der Atlantik-Brücke e.V., Berlin.