Margaret Jays Leben wurde durch ihre langjährigen Erfahrungen in Politik, Wirtschaft, dem öffentlichen Leben und den Medien geprägt. Sie gründete den „National Aids Trust“ und wirkte als Kuratorin und Schirmherrin von zahlreichen gemeinnützigen Vereinen in Großbritannien.
Derzeit setzt sich Margaret Jay mit großem Nachdruck für den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union ein. Mit Blick auf das geplante EU-Referendum wirbt sie leidenschaftlich für ein britisches “Ja” zu Europa. Jays europäische Überzeugung ist auch der Grund, warum sie im Oktober 2015 dem Vorstand von United Europe beitrat.
Nach einem Studium der Politik, Philosophie und Volkswirtschaft in Oxford begann Jay ihre berufliche Laufbahn bei dem britischen Fernsehsender BBC. Mehr als 20 Jahre lang arbeitete sie dort als Produzentin und Journalistin für Nachrichten und Zeitgeschehen. Sie war die erste Frau, die als Korrespondentin in der prominenten BBC-Sendung „Panorama“ auftrat. Zudem engagierte sich Baroness Jay beim britischen Gesundheitsdienst in London und für medizinische Forschung und Entwicklungshilfe.
1988 wurde Jay zur Gründungsdirektorin des „National Aids Trust“ ernannt. Diese Organisation war ins Leben gerufen worden, um bei der Entwicklung von Behandlungsmethoden und der Information der Öffentlichkeit zu helfen. 1992 wurde Margaret Jay von der Labour Partei als ‚working peer‘ in das englische Oberhaus (House of Lords) gewählt, wo sie zu den führenden Vertreterinnen der Opposition gehörte.
In den 90er Jahren wurde Jay auch in den Vorstand der London Broadcasting Company sowie von Carlton Television und Scottish Power berufen. Zudem war sie Aufsichtsratsmitglied des britischen Meteorologischen Instituts. Als Vorsitzende des Verbandes zur Reform der Einkaufszeiten (Shopping Hours Reform Council) setzte sich erfolgreich dafür ein, das Einkaufen am Sonntag zu ermöglichen.
Nach dem Wahlsieg der Labour Partei 1997 wurde Baroness Jay zunächst als Gesundheitsministerin in die Regierung von Tony Blair berufen. Im Jahr darauf wurde sie zum Oberhaupt des House of Lords, zur Lordsiegelbewahrerin und zur Frauenministerin ernannt. 2001 trat Baroness Jay auf eigene Initiative hin von ihren Ministerposten zurück, blieb aber bis heute Mitglied des Staatsrats im Oberhaus.
Nach ihrem Ausscheiden aus dem Kabinett engagierte sich Baroness Jay als nicht-exekutive Direktorin bei British Telecom. Bei der Independent News and Media Company wirkte sie bis 2012 als unabhängige Direktorin. Zusätzlich unterstützte Jay die unabhängige Forschungsorganisation „The Overseas Development Institute“ als Vorsitzende und als politische Beraterin.
Im Jahr 2007 wurde Baroness Jay zur Co-Vorsitzenden der Irak-Kommission berufen, die vom Foreign Policy Centre und dem Fernsehsender Channel 4 ins Leben gerufen worden war, um die britische Politik im Irak zu bewerten. 2008 war sie Mitglied einer überparteilichen Kommission, die die Verbindungen zwischen Kommunalpolitik und dem nationalen Gesundheitswesen untersuchte.
Von 2011 bis 2014 leitete Jay den Sonderausschuss für Verfassungsfragen des Oberhauses. 2014 wurde sie Mitglied im Ausschuss für Ausweisungen des Oberhauses, 2015 dann auch Mitglied im Ausschuss für Kommunikation.
Bis heute interessiert sich Baroness Jay vor allem für Fragen der Gesundheitspolitik, der Kommunikation, der Europa-Politik, der internationalen Beziehungen und der Entwicklungshilfe.